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Pflanzen werden, genau wie wir Menschen, nicht aus purem Zufall krank. In den allermeisten Fällen trifft es geschwächte Pflanzen, welche schon durch irgendetwas vorbelastet waren. Um nachhaltigen Pflanzenschutz zu betreiben, sollten deshalb ganzheitliche Massnahmen getroffen werden, beginnend mit einer allumfassenden Untersuchung der unmittelbaren Umgebung der betroffenen Pflanze. Dazu gehört der anamnestische Hintergrund wie die Qualität des Bodens, der Standort der jeweiligen Pflanze, die Sortenwahl, sowie den Witterungsverlauf der letzten Monate oder Jahre und vieles mehr. Um plausible Zusammenhänge herzustellen, ist eine Beratung durch die Fachperson in manchen Fällen sehr hilfreich und unumgänglich.
Wir möchten hier gerne einige wichtige Pflanzenkrankheiten kurz vorstellen. Natürlich gibt es viele Weitere mehr. Für mehr Informationen oder eine Beratung rund um erkrankte Pflanzen, kontaktieren Sie uns gerne!
Rotpusteln
Die Rotpustelkrankheit äussert sich durch kleine stecknadelgrosse, orangene Flecken, die vor allem an Ahornarten und Obstbäumen, aber auch an Birken, Buchsen, Himbeeren, Johannisbeeren, Haselnuss oder Hainbuchen vorkommt. Sie siedelt sich vor allem an frischen Schnittstellen oder abgestorbenen Holzteilen an. Die Rotpustelkrankheit gilt in der Regel als eine harmlose Krankheit, jedoch kann sie als Schwächepilz bei Jungbäumen, die nach der Neupflanzung zu wenig Wasser bekommen haben, eine Gefahr darstellen und bei zu später Erkennung zu dürren und absterbenden Ästen führen. Ausgelöst wird die Erkrankung durch einen Pilz. Die Bekämpfung mit chemischen Mitteln ist bei diesem Pilz nicht möglich. Als einzige wirkungsvolle Massnahme empfiehlt sich ein grosszügiger Rückschnitt der befallenen Astpartien bis in das gesunde Holz. Das Schnittgut sollte nicht liegengelassen, sondern vom Gärtner oder der Gärtnerin fachgerecht abgeführt und entsorgt werden oder im Hausmüll landen, um eine weitere Verbreitung der Pilzsporen zu verhindern.
Monilia
Monilia ist ein schadenerregender Pilz der Kernobstbäume. Dieser offenbart sich an Triebspitzen als eine Blatt- und Triebdürre und an Fruchtkörpern als Fruchtfäulnis. Die betroffenen Wirtspflanzen sind Aprikose, Zierkirsche, Sauerkirsche, Mandelbaum, Quitte, Pfirsich, Apfel und Birne. Der Pilz verursacht das Absterben der Blütenorgane und führt wenige Wochen darauf zu einem Triebsterben. Das Blattwerk von einjährigen Trieben wird zunächst fahl grün bevor es zu dürren beginnt. In manchen Fällen ist an den Ästen und am Stamm eine Art Gummifluss zu erkennen. Die beste Gegenmassnahme gegen diesen Pilz ist ein auslichtender Baumschnitt, um die Krone nicht zu dicht werden zu lassen, sowie das Entfernen von befallenen Trieben bis in das gesunde Holz. Das vorbeugende Behandeln mit Pflanzenschutzmitteln ist empfehlenswert, jedoch zum Zeitpunkt der eingesetzten Triebdürre nicht mehr sehr erfolgsversprechend.
Das Schadbild der Fruchtfäule zeigt sich je nach Baumart auf verschiedene Weise. Hier gelten dieselben Gegenmassnahmen wie bei der oben erwähnten Triebdürre, wobei ergänzend anzuregen ist, bei einer Neupflanzung, sortenresistente Pflanzen sowie einen optimalen Standort zu wählen. Ausserdem sollte Staunässe und Verdichtungen des Bodens weitgehend verhindert werden.
Buchstriebsterben
Der Pilz „Cylindrocladium buxicola“, der für das Triebsterben von Buchspflanzen verantwortlich ist, befällt vor allem geschwächte Exemplare, die an sehr feuchten Standorten gepflanzt wurden. Das typische Merkmal des Pilzes sind braune Flecken an der Blattoberseite und ein weisser Pilzbelag an der Unterseite, sowie feine schwarze Striche an den Trieben. 20 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit sind optimal für das Pilzwachstum und die Keimung erfolgt innerhalb von nur 3 Stunden. Die Sporen können bis zu 4 Jahren im Boden überdauern.
Als Massnahme sollten gesunde Pflanzen eingekauft werden und die Bewässerung direkt am Boden und nicht über das Blattwerk stattfinden. Sollten die Pflanzen schon befallen sein, so empfiehlt sich eine Behandlung mit einem dafür geeigneten Pflanzenschutzmittel, angewendet durch eine Fachperson.
Föhrenschütte
Die Föhrenschütte ist ein krankheitserregender Pilz, der jeweils die letztjährigen Nadeln von Föhren befällt und zum Absterben bringt. Bei einem Befall verfärben sich die Nadeln gelb-braun und der Neuaustrieb wird massiv erschwert. Es sind meistens junge Bäume betroffen. Die vorbeugende Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln ist ratsam, da sich die Krankheit in den letzten Jahren stark ausgebreitet hat. Der optimale Zeitpunkt für die Vorbeugende Spritzung ist im August/September, da zu dieser Zeit der Sporenflug des Pilzes stattfindet.
Mitglied der Geschäftsleitung und Bauführer im Bereich Gartenbau und Gartenunterhalt