Schwimmteich der Stiftung Albisbrunn

Umbau eines öffentlichen Swimmingpools in einen Schwimmteich

An der Giardina im Frühling 2005 trat Herr Gimmi von der Stiftung Albisbrunn an uns heran. Er berichtete uns von einem alten Swimmingpool mit überholter Technik. Die Betonwanne habe unzählige Risse, verliere Wasser und Grundwasser drücke von unten ins Becken. Das Schwimmbad könne deshalb seit zwei Jahren nicht mehr benutzt werden. Er wollte wissen, ob es möglich sei, einen bestehenden Swimmingpool in einen vollbiologischen Schwimmteich umzubauen, und wie hoch die zu erwartenden Kosten seien. Nach einem längeren Gespräch lud uns Herr Gimmi zu einem Besichtigungstermin nach Hausen am Albis ein, und wir diskutierten vor Ort Möglichkeiten einer Sanierung. Ein Umbau erschien uns gut realisierbar, wobei sich zwei Varianten anboten.

Zwei Umbauvarianten für den Schwimmteich

Die erste und kostengünstigere Variante sah eine Unterteilung des bestehenden Betonbeckens von 12.5 x 25 m, in einen Schwimm- und einen Regenerationsbereich vor. Für diese Variante sprach der Preis, jedoch würde so ein Teil der Schwimmfläche verloren gehen. Die zweite, aufwändigere Variante: das Betonbecken mit Folie auskleiden und eine neue Regenerationszone ausserhalb des bestehenden Schwimmbeckens erstellen. Für diese Bauweise sprach die grössere Schwimmfläche, jedoch würde sie auch höhere Kosten verursachen und eine längere Bauzeit sowie das Einholen einer Baubewilligung für das Regenerationsbecken bedingen. Aufgrund der Besprechung fertigten wir für beide Varianten Skizzen inklusive Kostenschätzungen an.

In der Woche darauf präsentierten wir unsere Vorschläge dem Stiftungsrat. Die erste Variante würde ungefähr 200’000 Franken, die zweite Variante mit der ausgelagerten Regeneration rund 290’000 Franken kosten. Es stellte sich schnell heraus, dass gar nicht das gesamte Becken zum Schwimmen benötigt wird, ein Unterteilen optisch eine gute Wirkung erzielt und die teurere Variante aufgrund der Kosten nicht realistisch war. Deshalb einigte man sich auf den Umbau gemäss der ersten Variante; das bestehende Becken sollte also unterteilt werden.

Auftragsvergabe für den Umbau in einen Schwimmteich

Bei der Auftragsvergabe wurden uns die Kostenvoranschläge von Swimmingpoolbauern gezeigt, die eine Sanierung des Swimmingpools mit konventioneller Technik geplant hatten. Die Angebote reichten von 350’000 bis 580’000 Franken. Wir waren mehr als ein bisschen erstaunt, dass der Umbau in einen Schwimmteich so viel günstiger ist!

Neben den tieferen Baukosten sprechen auch reduzierte Unterhaltskosten für den Bau eines Schwimmteichs. Beim konventionellen Swimmingpool mussten jährlich rund 4200 Franken in Chemie und Filter investiert werden, beim Badeteich beläuft sich der Betrag für Verbrauchsmaterial jährlich nur noch auf ca. 350 Franken. Auch fallen deutlich tiefere Energiekosten an, denn für den Schwimmteich braucht es nur noch eine Pumpe mit 220 Volt Anschluss, die während der Badesaison ca. 12 Stunden am Tag läuft. Der Preis für den Stromverbrauch beträgt so im Jahr lediglich rund 60 Franken. Durch den Flachwasserbereich in der Regenerationszone und die Wasserumwälzung erwärmt sich der Schwimmteich auch um einiges schneller als ein Swimmingpool. So kann sowohl die Heizung eingespart und der Energieverbrauch zusätzlich gesenkt werden. Und was die Badenden freuen wird: Die Badesaison kann um gut einen Monat verlängert werden.

Der Sprungturm ist eines der Wahrzeichen der Gwaagge Badi und erfreut sich täglich reger Benutzung. Für die kleinen Badegäste das einmeter Sprungbrett, für die grösseren oder mutigeren das Dreimeter.
Die Wasserrutsche aus Edelstahl war eine der besten Entscheidungen beim Umbau. Sie wird rund um die Uhr genutzt und erfreut jung und alt. Vielen Dank noch einmal an die Gemeinde Beringen, für das entgegengebrachte Vertrauen und den schönen Auftrag.
Zuerst werden alle Einbauteile wie Startblöcke, Leitern etc. demontiert. Da das Schwimmbecken einen Strandbereich erhält, müssen die Betonmauern abgetrennt werden.
Die Abbrucharbeiten haben begonnen. Zuerst wurde eine stabile Baupiste erstellt, damit auch mit Lastwagen bis zum Schwimmbad gefahren werden kann.
Die Baupiste ist fertiggestellt. Jetzt wird das Schwimmbad vermessen. Der obere Rand und die Überlaufrinne müssen nun abgetrennt werden.
Da die Badi auf eine biologische Wasseraufbereitung umgerüstet wird, braucht es einen neu anzulegenden Regenerationsbereich. Der Regenerationsbereich befindet sich ca. 80 Meter entfernt vom Schwimmbad und wird optisch wie ein grosses Biotop aussehen.
Der Aushub mit der Rohplanie für den Pflanzenfilter ist abgeschlossen. Als nächstes wird das Schutzvlies und die Folie, welche den Pflanzenfilter abdichtet, verlegt.
Die Abdichtungsarbeiten des Pflanzenfilters (Regenerationsbereich) sind abgeschlossen. Der Leitungsbau mit dem Verteilsystem wird erstellt. Durch die vielen Leitungen wird Wasser in den Regenerationsbereich eingeströmt und wieder abgesaugt. Dies ist notwendig, damit das abgebadete Schwimmbadwasser die Kiesschichten des Pflanzenfilter gleichmässig durchströmen kann und sauber gereinigt wird.
Da auf der Abdichtung des Regenationsbereichs nicht mit schweren Baumaschinen gefahren werden kann und der Regenerationsbereich sehr gross ist, kommt ein Förderband (Telebelt) zum Einsatz. Der Telebelt hat eine Reichweite von ca. 40 Metern.
Zuerst wird grober Rundkies eingebaut. Er umhüllt das Drainagesystem des Regenerationbereichs und schützt die Leitungen.
Es wird Kies in unterschiedlichen Körnungen eingebaut. Unten grob, nach oben immer feiner. Mit dem Telebelt schreitet der Substrateinbau schnell voran. An einem Tag können bis zu 500 Kubikmeter Kies und Substrat im biologischen Regenerationsbeich eingebaut werden.
Als oberste Schicht wird das Pflanzensubstrat eingebaut. Es enthält viel Feinanteil und schafft den Wasserpflanzen optimale Bedingungen für ein prächtiges Gedeihen.
Das Pflanzensubstrat ist optimal auf den Pflanzenfilter abgestimmt. Es enthält viele Nährstoffe, jedoch fast kein Phosphat welches der limitierende Faktor bei der Algenbildung ist.
Die Gartengestaltung des Pflanzenfilters, mit den Anpassungen im Randbereich, sind bis auf die Ansaat der Blumenwiese abgeschlossen. Als nächstes werden die Wasserpflanzen gepflanzt und der Pflanzenfilter mit Wasser gefüllt.
Die Überlaufrinnen werden montiert. Im Schwimmbadbau werden nur Edelstahleinbauteile verwendet, welche extrem resistent gegen Korrosion sind.
Die Abdichtung des Kleinkinderbeckens mit Bachlauf und Quellstein ist abgeschlossen. Die Folie ist verlegt.
Nach der Fertigstellung der Sanierung des Freibads, muss die Umgebung neu erstellt werden. Die Gartengestaltung wird noch ca. 2 Wochen dauern, danach sind die Gartenbau-Arbeiten abgeschlossen.